Arosa 2021 - Mystisch, wundervoll, heiter!

Wenn ich an die Workshop-Woche in Arosa 2021 (1.-7. August 2021) denke, steigen viele schöne Erinnerungen in mir auf. Er-Innerungen fürwahr, denn die sechs Teilnehmerinnen schufen vom ersten gemeinsamen Apéro an eine warmherzige und lebendige Stimmung, in der sich jede einzelne von innen heraus offensichtlich wohl fühlte. In der Stimmung von Vertrauen, Humor und Mut durften wir täglich ehrfurchtsvoll staunen über die Schönheit, die Innigkeit und die Kraft der spontan entstehenden Tänze. Beim Trommeln dann ging es sehr konzentriert zur Sache, alle waren dabei nach eigenen Kräften. Einigen nahm es richtig den Ärmel rein, andere wurden von den Rhythmen noch nachts im Schlaf durcheinander gewirbelt.

Täglich dehnte wir uns intensiv am Morgen in einem gleichbleibenden Ritual, wobei jeden Tag eine neue Dehnung dazu kam. Wie wunderbar, nach ein paar Tagen zu fühlen, dass unsere Körper merklich weicher, durchlässiger und beweglicher wurden. Eine Motivation, das Programm zu Hause weiterzuführen, und zwischendurch im Alltag immer wieder mal eine kurze Pause mit einer Dehnung mit bewusster Atmung einzulegen.

Die vier Elemente begleiteten uns natürlich täglich. Wie heisst ein indisches Sprichwort? Du sollst jeden Tag den Raum des Wassers (der Gefühlswelt), der Luft (der Gedankenwelt), des Feuers (deiner Willensenergie) und der Erde (des Körpers) betreten.  Eine kleine Vier-Finger-Vier-Elemente-Meditation half uns dabei, innezuhalten und in unsere Mitte zu kommen. 

So füllten sich auch im Lauf der Woche die Blätter an den Wänden mit farbigen AHA-Momenten, Einsichten und auch einfach der kindlichen Lust zum Schreiben, Zeichnen Malen, Kritzeln.

Wenn wir uns vergassen vor lauter Musik, Dehnen, Haltung verbessern, Tanzisolationen üben, ans Weisshorn oder ans Mittagessen denken, und, und, und - dann sprang unser kleiner, putziger Zenmeister von der Tanne vor dem Tanzsaal aufs Terrassengeländer - und alle riefen: "Jöö, lueget, s'Eichörnli!" Immer wieder das Zeichen, sich der Kostbarkeit des Augenblickes ganz bewusst zu werden.

Eigentlich war das Wetter an einigen Tagen richtig garstig. Es nebelte, war kühl und regnerisch. Der Bergsommer ist doch ein arg unzuverlässiger Geselle! Doch jemand beschrieb die verschleierte Nebelstimmung begeistert als mystisch. Garstig oder mystisch? Es liegt im Herzen der Betrachterin. Und so liessen wir uns vom launischen Sommergesellen nicht stören, genossen die Wärme und Gemütlichkeit des Arven-Tanzsaals und guckten mit anderen Augen in die tanzenden Nebelschwaden draussen. Ja, mystisch - das passt auch zu dieser Woche "Natürlich Tanzen mit den vier Elementen" , in der wir uns und das Geheimnisvolle immer wieder innig erfahren durften ohne Denken, ohne Sprache und urteilende Interpretationen.

Im  Ritual am letzten Tag tanzten wir die Kräfte von Erde, Luft, Wasser und Feuer herbei, damit sie uns auch im Alltag darin unterstützen, unsere kleinen und grossen Ziele zu erreichen. Ein Arosa-Stein von der schönen Bergwelt erinnert uns daran. 

Helles Lachen war häufig unsere Musik, und in Gesprächen und Unternehmungen ausserhalb des Tanzsaals genossen wir die Geselligkeit und neue Freundschaften.

Durfte diese Woche so ganz besonders sein, weil alle in der jetzigen Situation dankbar waren und sich bewusst, wie kostbar und unersetzlich das gemeinsame Tanzen und Trommeln ist? Nicht online, sondern in direkter Begegnung miteinander, in einem grossen Raum in respektvoller Distanz. Danke dafür!